Dieses Videogespräch ist wirklich etwas Besonderes. In der Long Phuoc Dien Pagode nahe Ho-Chi-Minh-Stadt haben sich ca. 100 Mönche versammelt. Sie sitzen auf dem Fußboden. Der jüngste, der in das Mikrofon spricht, ist dreieinhalb Jahre. Uns interessiert, warum sie sich entschieden haben, Mönch zu sein. Einer von ihnen antwortet, dass er glücklich ist, in der Pagode viele Freunde zu haben und dass ihm die Wärme der Menschen gefällt. Ein typischer Tagesablauf sieht folgendermaßen aus. Nach dem Aufstehen säubern sie die Pagode, dann gibt es Frühstück und im Anschluss gehen die Mönche in die Schule. Danach wird gebetet, zu Mittag gegessen und erneut gebetet. Am Nachmittag treiben sie gemeinsam Sport (Fußball, Federball) und am Abend wird sowohl gebetet als auch meditiert. Wir möchten wissen, warum sie kein Fleisch essen. Die Antwort darauf ist in der ersten der fünf buddhistischen Ethikregeln zu finden: „Ich übe mich darin, keine fühlenden Wesen zu schädigen oder zu töten“. Die Mönche sind sehr naturbewußt und bestrebt, im Einklang mit der Natur zu leben. Sie werden in der Lehre Buddhas unterrichtet, damit sie diese später an die nächsten Generationen weitergeben können.
Der wichtigste Feiertag in Vietnam ist Tết Nguyên Đán (Tet-Fest – das Fest des neuen Jahres nach dem Mondkalender). Eigentlich sind es drei Tage. Tết wird vom ersten Tag des ersten Monats des chinesischen Mondkalenders bis zum dritten Tag gefeiert.
Ein weiterer wichtiger Feiertag ist der „Tag des Lehrers“, welcher jedes Jahr am 20. November begangen wird. Wir erfahren, dass es in Vietnam nicht nur Buddhisten gibt, sondern auch Katholiken, Christen und Muslime. Die Verfassung Vietnams räumt allen Bürgern Glaubensfreiheit ein.
Uns erstaunt, dass die Eltern der Mönche nur einmal im Monat zu Besuch in die Long Phuoc Dien Pagode kommen. Das können wir uns kaum vorstellen, unsere Eltern so selten zu sehen.
Es hat uns fasziniert einen kleinen Einblick in eine andere Lebenswelt zu erhalten, welche sehr verschieden von unserem Alltag ist.
9270 km Luftlinie beträgt der Abstand zwischen uns
Wir bedanken uns ganz herzlich bei dem Meister Thích Giác Tư und dem Meister Thích Minh Thái aus der Long Phước Điền Pagode!